Abwechslungsreiche Familienreise durch das faszinierende Marokko

Immer wieder tauchen typische Lehmdörfer auf. Wir sind unterwegs auf der Strasse der 1000 Kasbahs, so werden diese Festungen in Marokko genannt.

Fès ist die älteste Königsstadt Marokkos. Seit über 1000 Jahren beeindrucken prunkvolle Gebäude voller farbiger Mosaike die Besucherinnen und Besucher.

Schier unzählige schmale Gassen führen labyrinthartig durch die älteste Medina Nordafrikas, in der ich das Gefühl habe, in eine andere Welt abzutauchen. Märkte, Eselskarren und Handwerker – von Webern, Töpfern und Silberschmieden bis hin zu den typischen Ledergerbereien von Chaouwara trifft man im Herzen der Altstadt fast alles an, was man sich vorstellen kann.

Ich bin überrascht, wie pünktlich und komfortabel Zug- und Busfahren in Marokko ist. Der nördliche Teil des Landes lässt sich gut per Zug bereisen, die restlichen Hauptstrecken werden von Bussen befahren.

Der Esel dient hier oft als Transportmittel. Mit den Tieren sind die Marokkaner auf dem Land und auch in der Stadt unterwegs. Zwischen Bussen, Autos und Lastwagen steht immer mal wieder ein Esel mitten auf der Kreuzung.

Frische marokkanische Minze, heisser Grüntee und reichlich Zucker beinhaltet dieses marokkanische Traditionsgetränk. Serviert wird dieser Tee stets in einem silbernen Krug und wird in hohem Bogen in die kleinen Kristallgläser eingeschenkt.

Vor uns liegt die Sahara, die grösste Wüste der Welt. Früher waren die Kamelkarawanen tagelang auf den Handelsrouten durch diese Sandwüste unterwegs. Heute reiten auch Touristinnen und Touristen auf solchen Karawanen zum Wüstencamp.

Eine ganz schön wackelige Angelegenheit ist es, auf einem Kamel- oder Dromedar-Rücken durch die Sahara zu reiten. Beeindruckend, wie diese Tiere trittsicher und zuverlässig über die Sanddünen trotten.

Egal in welche Richtung wir blicken, überall sind spektakuläre Sanddünen zu sehen. Es macht Spass, über diesen puderfeinen Sand zu laufen. Die Spuren, die wir dabei hinterlassen, sind bereits nach kurzer Zeit wieder vom Winde verweht.

Langsam geht die Sonne hinter dem unendlich wirkenden Sanddünen-Meer unter, der Mond steigt auf, und über uns funkeln tausend Sterne. Ein unbeschreibliches Gefühl!

In der Wüste ist Wasser Mangelware. Vor gut einhundert Jahren haben die Bewohnenden in der Nähe von Merzouga eine unterirdische Quelle entdeckt und Löcher in den Boden gegraben, um an das Wasser zu gelangen.

Die Menschen sind sehr herzlich und kinderliebend. Arabisch und die Berbersprache sind die meistgesprochenen Sprachen in Marokko, einige Einheimische sprechen auch Französisch.

Kurz nach Sonnenuntergang erwacht das Leben auf dem Djemaa el Fna, dem berühmtesten Platz Marrakeschs. Strassenverkäufer, Schlangenbeschwörer, Musizierende, Akrobaten und Gaukler versammeln sich an diesem Ort und lassen uns aus dem Staunen kaum noch herauskommen.

Frische Datteln, Oliven, Früchte und exotische Gewürze werden auf dem Souk – dem marokkanischen Markt – verkauft. Meist muss über den Preis zuerst verhandelt werden. 

In der Medina – so wird die Altstadt genannt – treffen wir auf Handwerker, Händler und Verkäufer. Eine bunte Welt aus Farben, Düften und Klängen. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt.

Im Vergleich zu Fès und Marrakesch ist es in Essaouira sehr erholsam, durch die Gassen zu schlendern und in Ruhe die schönen Souvenirs zu betrachten. Essaouira ist ein hübsches Küstenstädtchen, in dem wir gerne ein paar Tage verweilen.

Frühmorgens kommen die Fischerboote zurück in den Hafen, voll mit frischen Fischen und Meeresfrüchten beladen. Die Holzboote werden von Hand an Land gezogen, die Fischernetze entknotet und die Fische, Garnelen und Krebse zum Kauf angeboten.

Die Atlantikküste Marokkos eignet sich hervorragend zum Surfen. Oder auch, um ein paar erholsame Badetage am Meer einzuplanen. Selbst im Herbst ist es hier noch angenehm warm.

Marokko – das Land mit den gastfreundlichen und herzlichen Menschen, den tausendjährigen Medinas und lebhaften Märkten – hat uns in eine andere Zeit versetzt und gezeigt, dass Geschwindigkeit überbewertet wird. Eine unvergessliche Reise. Wir sind dankbar – shukran!