Ol Doinyo Longido – der Berg des langen Krieges

Reisetipps
Eine Wanderung im Massai Land
Stefanie Affolter
05. September 2023
Longido Mountain in Sicht

Longido Mountain in Sicht

Der Ol Doinyo Longido, der Berg des langen Krieges, hat eine kulturelle, spirituelle und ökologische Bedeutung für die Massai. Er wird oft als heiliger Berg angesehen und spielt eine wichtige Rolle in den Traditionen und Riten der Gemeinschaft. Denn die Massai glauben, dass der Berg eine Verbindung zur geistigen Welt darstellt, sowie dass er Schutz und spirituelle Führung bietet. Zudem hat der Longido Mountain eine ökologische Bedeutung, da er eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Die Region um den Berg herum dient traditionell als Weidegebiet für das Vieh der Massai.

Der Aufbruch zum Abenteuer

Mein Partner und ich sind begeisterte Spontanreisende. Wir lieben es, den Puls eines Landes und seiner Kultur zu spüren und die Freiheit zu geniessen, unsere nächsten Ziele spontan zu wählen. Nachdem wir bereits eine atemberaubende Safari im Tarangire-Nationalpark, im Serengeti-Nationalpark, im Ngorongoro-Nationalpark und im Lake-Manyara-Nationalpark erlebt hatten, verspürten wir den Drang, weiterzuziehen. Nach intensiven Recherchen und Gesprächen mit Einheimischen hatten wir uns gegen die touristischeren Berge wie den Kilimandscharo und den Mount Meru entschieden. Unsere Wahl fiel stattdessen auf den Longido Mountain, der sich fast an der Grenze zu Kenia im Herzen des Massai-Landes befindet. Obwohl der Berg touristisch wenig erschlossen ist, bietet er ein beeindruckendes Wandererlebnis. Und so brachen wir auf zu unserem Abenteuer auf diesem Berg.

Das Dorf Longido 

Nun ging alles recht schnell. Bereits am nächsten Tag brachen wir von Arusha nach Longido auf. Da wir öffentliche Verkehrsmittel nutzten, erforderte dies eine ordentliche Portion Geduld. Die eigentlich anderthalbstündige Strecke von Arusha nach Longido dehnte sich auf insgesamt fünf Stunden aus. Unsere Unterkunft, die Longido Mountain Lodge, diente uns als perfekter Ausgangspunkt für die bevorstehende Wanderung. Die Lodge liegt im Herzen von Longido und direkt unterhalb des Longido Mountains. Touristen waren weit und breit nicht zu sehen. Wir konnten es kaum fassen – gerade einmal anderthalb Stunden entfernt lag Arusha, das Drehkreuz für zahlreiche Safaris, und dennoch prägten ausschliesslich Einheimische das Bild. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung, an einem Ort zu sein, der abseits der Touristenpfade lag. Im Dorf selbst sprachen nur vereinzelte Bewohnende Englisch, Bankkonten waren Mangelware, und der Zugang zum Internet gestaltete sich ebenso rar. Der Grossteil der Dorfbevölkerung sind Massai. Das Dorf ist sehr gepflegt, die Menschen äusserst gastfreundlich. Unsere gewählte Unterkunft erwies sich als sauber und obendrein preiswert. Die Zimmer waren liebevoll eingerichtet und trugen die Namen verschiedener Nationalparks in Tansania. Es gab Strom und fliessend Wasser, und auch das Essen war vorzüglich. Unsere Devise war einfach etwas auszuwählen, da die Speisekarte auf Swahili verfasst war und der Koch kein Englisch verstand.

Ein schöner Sonnenuntergang im Massai Dorf

Ein schöner Sonnenuntergang im Massai Dorf

Die facettenreiche Wanderung 

Unsere Wanderung startete in den frühen Morgenstunden. Wir standen um 6.00 Uhr auf, frühstückten und packten unsere Sachen. Pünktlich zur verabredeten Zeit erschien unser Guide. Aufgrund der Empfehlung, früh zu beginnen, da die bevorstehende Wanderung lang und anspruchsvoll werden sollte, machten wir uns direkt auf den Weg. Zu Beginn durchquerten wir karge Landschaften, und mit jedem Höhenmeter wurde die Umgebung noch spärlicher. Nach einer Weile jedoch veränderte sich das Bild, und wir fanden uns plötzlich in einer grünen Umgebung wieder, fast wie in einem Regenwald – eine Szenerie, die an ein Märchenland erinnerte. Bis fast zum Gipfel führte der Weg über weichen Untergrund. Dann wurde die Umgebung wieder karger, und der letzte Abschnitt erforderte Klettergeschick. Nach etwa vier Stunden Aufstieg wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Bei klarem Wetter konnten wir den Mount Meru, den Kilimandscharo und den Mount Lengai bewundern – ein Blick über die karge und endlose Landschaft der Massai, so weit das Auge reicht. Eine Seite bot Aussicht auf Tansania, die andere auf Kenia – ein schwindelerregender Anblick. Nach einer kurzen Mittagspause begann der Abstieg, der dieses Mal in drei Stunden bewältigt wurde. Insgesamt verbrachten wir mit Pausen sieben Stunden unterwegs, wobei wir aktiv fünf Stunden wanderten und insgesamt 1300 Höhenmeter auf- und wieder abwärts bewältigten, eine Strecke von insgesamt 13.5 Kilometern. Für uns beide, trainierte junge Menschen Anfang 20, stellte die Wanderung eine herausfordernde, aber durchaus machbare Unternehmung dar.

Es hätte auch die Option gegeben, die Wanderung auf zwei Tage auszudehnen. Am Nachmittag hinaufzusteigen, auf dem Berg zu übernachten, den Sonnenaufgang am nächsten Tag zu erleben und anschliessend den Abstieg anzutreten. Dies hätte zweifellos ebenfalls eine einmalige Erfahrung dargestellt.

In der Steppe

In der Steppe

Klettern ist angesagt

Klettern ist angesagt

Auf dem Gipfel angekommen

Auf dem Gipfel angekommen

Verzaubert im Wald 

Der Longido Mountain erstreckt sich über verschiedene Höhenlagen und Klimazonen. Die Veränderung der Vegetation während des Aufstiegs ist auf die Variationen in der Höhe, den Niederschlagsmustern und den Umweltbedingungen zurückzuführen. Nach der kargen Landschaft wird es plötzlich richtig grün. Es kommt so unerwartet – es fühlt sich an wie im Märchenwald. 

Märchenhafter Wald

Informationen zum Longido Mountain

Der Longido Mountain erhebt sich majestätisch über die sanfte Landschaft Tansanias in Ostafrika und bildet eine imposante Silhouette gegen den Himmel. Der Longido Mountain liegt am Rande der Stadt Longido nahe der Grenze zu Kenia. Der Gipfel liegt auf Höhe von 2637 Meter über dem Meerespiegel. Der Berg Longido ist nicht nur von atemberaubender Schönheit, sondern auch reich an kultureller Bedeutung und Geschichte. Er wird von den Massai als heiliger Berg angesehen, der eine Verbindung zur geistigen Welt darstellt und Schutz sowie spirituelle Führung bietet. Die Gemeinschaft pflegt seit Generationen Riten und Traditionen rund um den Berg, die ihre kulturelle Identität und ihren tiefen Glauben widerspiegeln. Der Longido Mountain ist auch ökologisch von Bedeutung, da er eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beheimatet und ein traditionelles Weidegebiet für das Vieh der Massai ist. Der Berg ist bekannt für Büffel und andere wilde Tiere wie Leoparde, es kann gut sein, dass dir einer über den Weg läuft. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Berg in Begleitung eines örtlichen Touristenführers zu besteigen. Diese Guides sind Einheimische, die sich in der Region bestens auskennen. Teilweise wird man auch von den traditionellen Massai auf den Berg geführt. Sie kennen den Berg und die Herausforderungen während dem Aufstieg sehr gut und sorgen dafür, dass der Auf- und Abstieg ohne Probleme verläuft. Die Massai nutzen den Berg, um für sie wertvolle Kräuter zu sammeln. Daher wundere dich nicht, wenn du beim Aufstieg einem Massai begegnest.

Massai Land – so weit das Auge reicht

Massai Land – so weit das Auge reicht

Über die Massai

Die Massai sind ein seminomadisches Volk in Ostafrika, bekannt für ihre einzigartige Kultur und Lebensweise. Sie leben hauptsächlich in Kenia und Tansania. Ihre traditionelle Kleidung, kunstvoller Schmuck und rituelle Praktiken sind charakteristisch für ihre Identität und tragen zur kulturellen Vielfalt der Region bei.

Mädchen macht Schmuck

Beste Reisezeit

Legende:
Beste Reisezeit
Geeignete Jahreszeit
Weniger geeignete Reisezeit
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Tansania x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x

Die beste Reisezeit für Tansania ist während den Trockenzeiten von Dezember bis Februar und von Juni/Juli bis Oktober. Von Juni bis September sind die Temperaturen am angenehmsten, allerdings kann es in der Nacht frisch werden. Tierbeobachtungen sind am besten von Juli bis Oktober und im Juli und August kann in der Serengeti die grosse Migration beobachtet werden. Die beste Zeit für die Besteigung des Kilimanjaro ist ebenfalls während der Trockenzeit, wobei von Januar bis März die Nächte weniger kalt sind. Von März bis Mai ist die grosse Regenzeit, in der es häufig und stark regnet und es zu Überschwemmungen kommen kann. In der kleinen Regenzeit sind die Niederschläge etwas weniger stark.

Deine Reise gefunden?

Lass uns gemeinsam deinen individuellen Reisewunsch besprechen.

Weitere Blogbeiträge

Warum mit Globetrotter reisen?

  • Insider-Infos
    Unsere Expert*innen teilen ihr Wissen und ihre persönlichen Reisetipps.
  • Massgeschneidert statt abgefertigt
    Du erhältst individuelle Angebote für Flugrouten, Unterkünfte, Mietwagen, Camper, Touren etc.
  • Mehr Vorfreude, weniger Aufwand
    Wir übernehmen das Suchen, Recherchieren, Planen und Offerieren der Reise.
  • Auf uns ist Verlass
    Mit Sicherheit. Während deiner Reise steht dir u.a. eine 24-Stunden-Helpline zur Verfügung.
Seite teilen
Dein primärer Reisetyp

Du hast {#percent}% Übereinstimmung mit diesem Reisetypen.

Welcher Reisetyp bist du?

Diese Übersicht zeigt dir, wie stark dein Profil allen sieben Reisetypen entspricht.

Entdecke deinen Reisetyp

Welcher Reisetyp bist du?

Finde heraus, welche Reise perfekt zu deinem Reisetyp passt und welche*r Reiseberater*in dich am besten beraten kann. Mach den Test und finde in nur wenigen Klicks deinen persönlichen «Perfect Match».
Gewinne CHF 500.–
Schnapp dir jetzt noch die Chance auf 500 Franken für deine nächste bewegende Reise.