Thailand - Ein Zuhause
von Agnes Langer
Das Land der Thai; des Muay Thai
Muay (Boxen) Thai wars, was mich 2004 das erste mal stehen bleiben liess. Ich ging in ein Gym und schaute zu, wie trainiert wurde. Auch kleine Jungen waren da und wurden von den älteren instruiert und korrigiert. Am nächsten Tag kam ich wieder vorbei. Einer der Trainer erkannte mich und rief mich zu sich. Ein paar Minuten später fand ich mich in Muay Thai Shorts wieder. Ich betrachtete mich im Spiegel und fand, dass es nicht sehr vorteilhaft aussah. Der Trainer lachte und zog mir Handschuhe an. Dann ging's los. Ob ich wollte oder nicht. So begann alles.
Kein Zuckerlecken
Ein Zuckerlecken war das Training nie. Zu Beginn war es nur ein Training pro Tag, aber mit den Jahren und erneuten Reisen nach Thailand wurden es dann zwei Trainings pro Tag und das sechs Tage in der Woche. Vier Uhr morgens aufstehen und frühstücken und dann zurück ins Bett. Um viertel vor sechs dann effektiv aufstehen, Turnschuhe anziehen und noch im Dunkeln eine halbe Stunde joggen gehen bevor das Training begann. Dann essen, schlafen und erneutes Training am Nachmittag.
Koh Phi Phi
Auf meiner ersten Thailandreise gabs einen kleinen Ausflug nach Koh Phi Phi; da wo der Film "The Beach" gedreht wurde. Alles schien noch schön, bevor das grosse Drama kam ...
Tsunami!
Ich bin ein paar Tage nicht am Strand gewesen wegen meiner Sonnenallergie. Am Abend zuvor habe ich mir allerdings vorgenommen, dass ich am nächsten Morgen an den Strand gehen werde. Am nächsten Morgen rüttelte mich dann aber ein Erdbeben aus dem Schlaf. Irgendwie fühlte ich mich noch nicht nach aufstehen. Zwei Stunden später rissen mich Schreie aus dem Schlaf und der Strom war aus. Im Dunkeln kämpfte ich mich runter. Alles war geflutet. Von meinem Gym blieb auch nur noch eine Müllhalde übrig. Es war der Tsunami, der mich immer wieder zurück kommen liess...
Tsunami-Hilfsprojekt
Im Sommer 2005 durfte ich durch meinen damaligen Arbeitgeber Teil deren Tsunami-Hilfsprojekt in Khao Lak sein. Grace hatte vor Ort alles in der Hand und schaute, dass die ganze Organisation reibungslos lief. Na ja, ganz so reibungslos war es in dem Sinne nicht, denn man bekam ja die ganzen Schicksalsschläge direkt vor Augen geführt.
Koh Samui - Es braucht nicht viel um glücklich zu sein
Das ist ja wohl selbst erklärend!
Gute Tage, schlechte Tage
Es gab Tage, da wäre man am liebsten nicht aufgestanden. Jeder einzelne Muskel schmerzte und das mehrere Tage lang. Dafür entschädigten die Tage, an denen alles wie am Schnürchen lief und ich die Fortschritte sah. Ich wurde stärker, schneller und technisch ausgereifter. Kämpfen wollte ich allerdings nie. Das überliess ich den andern.
Kampfvorbereitung
Das Einbandagieren der Hände vor dem Kampf ist eine Philosophie für sich und jeder handhabt es etwas anders. Halt so wie es jeder damals von seinem Trainer beigebracht bekommen hat.
Massage
Die Massage, respektive das Einreiben von literweise Öl, vor dem Kampf bereitet allen Beteiligten Spass.
Wai Kru
Vor dem Kampf bewegen sich die Kämpfer tanzähnlich zu traditioneller Musik. Damit wird der Trainer des Kämpfers und das Thaiboxen geehrt. Je ausgefallener das Wai Kru ist (Stampfen, Bewegungen von Lippen, Schminken und Bogenschiessen), desto mehr wird das Publikum unterhalten und der Gegner verhöhnt.
Und los gehts
Bevor es los geht, wird noch kurz ein Segen gesprochen.
5 mal 3 Minuten
Ein Kampf dauert, wenn er nicht vorzeitig beendet wird, fünf Runden à drei Minuten. Ein Kampf ist mehr als nur ein Kampf. Es ist Unterhaltung, Wettgeschäft, Erfahrung, Blut, gebrochene Nase, mehr Wetten und noch mehr Unterhaltung.
Knock-out
Ich kenne Deang, der zwischenzeitlich auch immer wieder mal mein Trainer war, schon seit 2005. Seine Kämpferkarriere hat er allerdings schon lange an den Nagel gehängt. Somit habe ich ihn nie kämpfen sehen. 2010 haben ihn Touristen allerdings dazu gebracht, wieder in den Ring zu steigen. Alle waren gespannt und er überraschte mit einem KO des Gegners.
Spassvögel
Auch wenn man manchmal sprichwörtlich bis zur Ohnmacht trainiert, die Leute um einem herum sorgen immer für gute Laune.
Lachmuskeln trainieren
Bik massiert gerade Mings Hintern. Bei diesem Anblick kann man das Bauchmuskeltraining ohne schlechtes Gewissen durch lautes Lachen ersetzen.
Grenzenlose Unterhaltung
Kämpfer sein, heisst auch Schauspieler sein. Deang und Thit sorgen definitiv für spassige Unterhaltung.
Ming - Der Irritierende
Kaum ein Trainer hat mich je mehr irritiert als Ming. Im Gegensatz zu allen andern sieht man ihn extrem selten lachen. Das anstrengenste Training das man sich vorstellen kann. Er kennt kein pardon. Als ich schon winselte, prügelte er noch weiter auf mich ein. Und es schien ihm sogar noch Spass zu machen. Aus dem Nichts boxt er einem manchmal einfach eins mit voller Kraft in den Bauch. Um so komischer erscheint es dann, wenn er sich in dieser Pose hin stellt.
Kru Buriram - Das Original
Kru Buriram, sprich Kru Bulilam, ist ein Original und mit rund 60 Jahren der älteste Trainer, den ich je hatte. Zu seiner Zeit machte er unter dem Namen "Schwarzer Adler" den Ring unsicher. Er lernte mich die ersten Muay Boran Techniken.
Früh übt, wer ein Meister werden will
Viele Jungen beginnen schon in sehr jungen Jahren mit dem Thaiboxtraining. In den meisten Fällen senden deren Eltern sie ins Training. Schon ganz klein stehen sie im Ring. Das Geld, das sie gewinnen wird meist von den Eltern gleich eingetrieben. In weniger schönen Beispielen werden sie von den Eltern verprügelt, wenn sie einen Kampf verlieren. Diesem Jungen hier scheint das Training allerdings äusserst Spass zu machen.
Die Champions
Wer immer dran bleibt, trainiert, kämpft und natürlich auch Talent hat kommt weiter, kann nach Bangkok, um im Lumpini Stadium zu kämpfen, wird im Fernsehen übertragen und wird zum Champion.
Und dann ich
Irgendwo zwischen den ganz Kleinen und den Champions fand ich mich wieder. Jedes Training, das man übersteht, macht einem zu einem kleinen Champion.
Phuket
Es gab Tage, da konnte ich diese Insel mit dem ganzen Jubel und Trubel nicht mehr sehen. Aber immer wieder entdeckte ich versteckte und wunderschöne Orte. Die müssen aber wie gesagt gefunden werden. Die meiste Zeit in Thailand habe ich auf dieser Insel verbracht, aber Thailand besteht nicht nur aus Phuket.
Ban Map Amarit, Chumphon
In Chumphon liessen wir Drachen an der Angelrute fliegen. Irgendwie gewöhnungsbedürftig, allerdings eine super Idee.
Hua Hin
In Hua Hin verbrachte ich wohl etwa gleich viel Zeit am Pier bei den Fischern, wie am Strand Hua Hins.
Amphawa, Samut Songkram
"Mein" Gym bei Freunden zuhause. Da konnten wir das Training gleich im Vorhof fortsetzen.
Koh Chang
Koh Chang hatte super Strände mit simplen, kleinen Holzbungalows direkt am Strand zu bieten. Da wachte ich am Morgen jeweils vom Wellenrauschen auf. Zwei Schritte aus der Tür raus und ich stand im Meer.
Krung Thep - Bangkok, die Stadt der Engel
Krung Thep. So nennen die Thais Bangkok. Die Stadt ist riesig. Für manche abschreckend. Ich habe Krung Thep allerdings gerne bekommen. Allerdings auch nur in geringen Dosen.
Wat Pho - Bangkok
Wat Pho ist eine der vielen Sehenswürdigkeiten in Bangkok. Aber auch ein Ort, wo man zwischen den geschäftigen Strassen etwas Ruhe finden kann.
Loy Krathong
Das Lichterfest wird meist im November in ganz Thailand gefeiert. Kratongs werden gebastelt, mit Blumen und Kerzen geschmückt und dann ins Wasser gesetzt.
Ayutthaya
Die ehemalige Hauptstadt Ayutthaya hat Tempelruinen à la Indiana Jones bis zum Abwinken zu bieten. In der Hitze der Mittagssonne durch die Anlagen zu streifen hat genau so seinen Anreiz, wie im Boot über dem Kanal die Umgebung in den letzten Sonnenstrahlen zu erkunden.
Sukothai
Die ebenfalls ehemalige Hauptstadt Sukothai hat meiner Meinung nach noch mehr zu bieten als Ayutthaya und ist noch spannender. Der Geschichtspark ist ausserhalb der Stadt gelegen. So hatte ich die grösste Freude, mit dem Roller alle Anlagen zu entdecken.
Mae Sot nach Mae Ramat
Mae Sot liegt ganz nahe bei der burmesischen Grenze und es war gar nicht so einfach einen Roller aufzutreiben. Den bekam ich aber schlussendlich und fuhr nach Mae Ramat, einem ganz kleinen Dörfchen. Nach Mae Ramat wird die Landschaft richtig eindrücklich. Nicht nur die Landschaft, sondern auch die vielen burmesischen Flüchtlingsdörfer der Grenze entlang.
Mae Sariang
Mit einem ganz kleinen orangen Pick-up fuhr ich schlussendlich von Mae Sot nach Mae Sariang. Ich hatte das Glück, dass ich vorne sitze durfte. Ansonsten wären das etwa acht Stunden auf einer Holzbank gewesen. Mae Sariang ist ein ruhiges und entspanntes Dörfchen, das zum Verweilen einlädt.
Mae Hong Son
Mae Hong Son ist meine Lieblings-"Stadt" in Thailand!
Ban Rak Thai
Ban Rak Thai ist eine längere Rollerfahrt von Mae Hong Son entfernt. Plötzlich fühlt man sich wie in einem anderen Land, denn hier ist alles chinesisch angeschrieben.
Bin ich in China?
Hier in Ban Rak Thai ist wirklich alles chinesisch.
Chiang Mai
Die zweitgrösste Stadt Thailands lädt mit unzähligen Tempeln ein. Ich mag Chiang Mai. Restaurants, Buchläden, Tempel, Koch- und Massageschulen, Fussmassagen gleich draussen auf der Strasse, Strassensnacks.
Silvester
Silvester in Chiang Mai ist wunderbar. Am Abend leuchten nicht nur die Sterne vom Himmel, sondern tausende und abertausende von Lampions.
Chiang Rai
Wenn ich an Chiang Rai denke, kommt mir das beste Kaw Soy, eine Art Nudelsuppe, der Welt in den Sinn.
Doi Mae Salong
Chiang Rai mag eher langweilig sein, aber wenn man in die Umgebung raus geht, wird es wunderschön. Einmal mehr mietete ich einen Roller und fuhr nach Doi Mae Salong. Und wieder schien ich in China angekommen zu sein.
