Reise durch das Kaffeeland Kolumbien
von Sandra Jakob
Bogotá - das Herz Kolumbiens
Unsere Reise startet in der riesengrossen Hauptstadt Bogotá, die rund 8 Millionen Einwohner zählt. Die Stadt ist in die Berglandschaft der Anden eingebettet und dehnt sich über ganze 1700 Quadratkilometer aus. Wir fahren mit der Standseilbahn auf den Cherro Monserrate und werden mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Stadt belohnt. Sonntags wandern viele Einheimische zum Gottesdienst auf den Berg und erledigen so gleich ihr Sportprogramm.
Graffitis weit mehr als Kunst
Überall in Bogotá zieren farbenfrohe Graffitis die Hauswände und Mauern. Es ist einerseits eine moderne und heute akzeptierte Street-Art und andererseits ein Ausdrucksmittel für gesellschaftliche und politische Probleme. Es gibt kaum eine Wand, die keine Botschaft zu erzählen hat. Eine geführte Fahrradtour durch die Stadt kann ich sehr empfehlen, so gelangt man auch in Gebiete ausserhalb der touristischen Altstadt «La Candelaria».
Villa de Leyva – ein Gefühl von «Jahre zurückversetzt»
Unsere Reise geht weiter nach Villa de Leyva. Mit dem Bus fahren wir vier Stunden von Bogotá in die hübsche Kolonialsiedlung. Hier fühlen wir uns wie um Jahrzehnte zurückversetzt. Das Zentrum von Villa de Leyva ist nicht zu übersehen – ein riesiger Dorfplatz «Plaza Major» umgeben von weiss verputzten Häusern. Friedlichkeit und Ruhe zeichnen diesen Ort aus.
Ein Bummel durch die Gassen
Villa de Leyva steht unter Denkmalschutz und jedes der weissverputzten Häuser besticht durch seine Schönheit und Einzigartigkeit. Wir bummeln gemütlich durch die Gassen, unsere Kamera freut sich über die unzähligen Fotomotive und wir geniessen die Herzlichkeit der Einheimischen.
Die Schönheit der "Zona Cafetera"
Von Bogotá fliegen wir mit einer Propellermaschine nach Armenia um von dort in die «Kaffeezone» nach Manizales zu gelangen. Bereits beim Flug beeindruckt uns die Schönheit der Natur mit den Bergen und ihrem satten Grün. Auf der Veranda einer gemütlichen Kaffeefinca, unser heutiger Übernachtungsort, geniessen wir die schöne Landschaft und den Sonnenuntergang.
Bedeutender Kaffeeexporteur
Kolumbien ist der drittgrösste Kaffeeexporteur der Welt und der einzig grosse Produzent, der ausschliesslich Arabica-Bohnen anbaut. Aufgrund des Klimas blühen die Büsche fast ständig, so dass zwei Ernten pro Jahr möglich sind. Der Kaffee in Kolumbien wird von Hand geerntet. Rund um unsere Kaffeefinca gibt es Kaffeepflanzen soweit das Auge reicht.
Sehen wie der Kaffee wächst
Auf einer Kaffeetour unserer Kaffeefinca erfahren und sehen wir, wie der Kaffee wächst, geerntet & geröstet wird. Wir dürfen verschiedene Röstungen köstigen und kaufen unseren Favorit als Mitbringsel direkt beim Plantagenbesitzer.
Riesenpalmen im Valle de Cocora
Nach einer rasanten Busfahrt treffen wir im Dörfchen Salento ein, welches für sein «Valle de Cocora» mit den riesigen Wachspalmen (Nationalbaum Kolumbiens) bekannt ist. Salento ist eine kleine Ortschaft inmitten grüner Berge. Hier findet man schönes Kunsthandwerk und prachtvollen Schmuck.
Rundwanderweg im Valle de Cocora
Vom Dorfplatz in Salento bringt uns ein Jeep zum Startpunkt unserer Wanderung. Der Rundweg führt uns mitten durch den Nebelwald und das Tal der Wachspalmen mit herrlichen Ausblicken. Die Palmen werden bis zu 60 Meter hoch. Auch Reittouren werden vor Ort angeboten.
Medellin – Stadt des ewigen Frühlings
Die zweitgrösste Stadt Kolumbiens widerspiegelt den Kontrast zwischen arm und reich sowie alt und modern. Im Viertel «El Poblado» finden wir tolle Unterkünfte, innovative Restaurants sowie aufstrebende und dynamische, junge Kolumbianer und Kolumbianerinnen.
Über den Dächern von Medellin
Moderne Metrocable-Gondeln verbinden die verschiedenen Viertel der Stadt, welche sich trotz des schwierigen Geländes nicht am Wachsen hindern lassen. Aus der Vogelperspektive sehen wir Arbeitsviertel und die ärmeren Regionen von Medellin. Am Labyrinth aus roten Ziegelhäusern können wir uns kaum satt sehen.
Pablo Emilio Escobar Gaviria
Unter der Gewaltherrschaft von Drogenbaron Pablo Escobar wurde Medellin weltweit bekannt für den Kokainhandel. Schiessereien waren an der Tagesordnung und die Mordrate gehörte zur höchsten der Welt. 1993 wurde Pablo laut Erzählung auf einem Dach in Medellin getötet. Auf der originalen und sehr spannenden Escobar-Tour besuchten wir unter anderem dieses Haus und sein Grab.
Tagesausflug nach Guatapé...
Von Medellin aus unternehmen wir mit dem öffentlichen Bus einen Tagesausflug nach Guatapé. Hier besteigen wir den 200 Meter hohen Granitmonolith «El Peñol de Guatapé».
...Der Aufstieg lohnt sich
Eine Ziegeltreppe mit fast 700 Stufen führt zuoberst auf den Monolith. Dort werden wir mit einer herrlichen Aussicht über die Region belohnt. Die Ausläufer eines Stausees ragen wie Finger in die weiten, grünen Berge hinein.
Verzierungen soweit das Auge reicht
Im Dorf von Guatapé finden wir kunterbunte Häuschen, allesamt mit freskenartigen Verzierungen an den Hauswänden. Wir schlendern während des Nachmittags durch die Gassen und entdecken die vielen Kunstwerke an den Hauswänden.
Finca Barlovento an der Karibikküste
An der Karibikküste gönnen wir uns die schöne Unterkunft «Finca Barlovento», welche direkt am berühmten Nationalpark Tayrona liegt. Hier geniessen wir die wunderschöne Natur und die Hängematten mit Sicht aufs Meer. Ein weiteres Highlight unserer Reise.
Abenteuer pur im Parque Nacional Natural Tayrona
Der beliebteste Nationalpark Kolumbiens begeistert mit seinen schönen Stränden, der Bergkulisse im Hintergrund und dem Regenwald mit vielen Tieren. Die schönen Strände erreicht man nach einer Wanderung durch den Urwald. Da es bei uns zuvor geregnet hat, war der Boden sehr nass und matschig, was die Wanderung sehr abenteuerlich gestaltet hat - ganz nach dem Motto «der Weg ist das Ziel».
Schlafen inmitten der Natur
Für den Hin- und Rückweg der Strände im Tayrona Nationalpark benötigen wir einen ganzen Tag. Wer es gemütlicher nehmen möchte hat die Möglichkeit, in Hängematten unter freiem Sternenhimmel oder auf einem Zeltplatz mitten im Park zu übernachten.
Farbenfrohe Altstadt von Cartagena
Die historische Altstadt Cartagenas ist bei den Touristen sehr berühmt und dies nicht ohne Grund. Farbenfrohe Hauswände, Gässchen, Restaurants und Lädeli - umgeben von der Stadtmauer - laden zu einem gemütlichen Flanieren ein.
Bienvenidos a paradiso Isla Providencia
Von Cartagena aus fliegen wir mit einem kleinen Flugzeug via Insel San Andres auf die kleine Insel Providencia. Diese beiden Inseln gehören zu Kolumbien, befinden sich aber auf der Höhe von Nicaragua. Karibikfeeling pur!
Kleines Naturparadies Providencia
Providencia hat uns vom ersten Moment an begeistert. Es ist ein kleines Inselparadies mit grünen Hügeln, türkisblauem Wasser, tollen Tauchplätzen und wunderschönen Stränden. Auf der Insel mieten wir einen Golfwagen und nehmen immer wieder Einheimische am Strassenrand mit.
Paradiesische Ausblicke im Nationalpark El Pico
Auf Providencia wandern wir im Nationalpark «El Pico» und werden mit dem atemberaubenden 360-Grad-Panorama über die Insel belohnt. Auch Tauchfans werden auf Providencia nicht enttäuscht. Wir sehen auf unserem Tauchgang schöne, farbige Riffe. Harmlose Riffhaie begleiten uns.
Strandfeeling pur
Den Abend lassen wir auf Providencia in der inselbekannten Strandbar «Ronald's» ausklingen. Hier treffen wir auf viele Einheimische, die das Leben feiern. Die Piña Coladas, serviert in einer frischen Kokosnuss, sind legendär. Kulinarisch bietet die Insel viel frischen Fisch in allen Variationen - einfach lecker.
Herzliches Yellow Home auf Providencia
Unser Zuhause auf Providencia ist das Yellow Home. Ein unglaublich schönes Bed & Breakfast, das vom kolumbianischen Ehepaar Doris und Cesar geführt wird. Die beiden tun alles, damit sich ihre Gäste wohl fühlen. Doris zaubert uns jeden Morgen ein anderes, leckeres Frühstück auf den Tisch. Die beiden sind unglaublich herzlich und sind das Sahnehäubchen unserer Reise.
Kolumbien geht mitten ins Herz
Nach drei Wochen Kolumbien kommen wir voller Begeisterung zurück. Besonders die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen haben es uns angetan. Die Kolumbianer schätzen sehr, dass nach den unsicheren und traurigen Zeiten Touristen ihr Land besuchen und tun alles, damit sie zufrieden nach Hause zurückkehren. Das Land hat alles: vielfältige Natur, interessante Städte, wunderschöne Strände und viel Kultur. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt, wir werden sicher wieder kommen. :)
Angaben Reisebericht
Tipps
Im Tayrona Nationalpark in der Finca Barlovento übernachten.
Auf der Isla Providencia mindestens vier volle Tage verbringen.
Bogotá mittels geführter Fahrradtour von «Bogotá Bike Tours» entdecken.
